Am Beginn jeder Einheit gibt es verschiedene gebärdensprachliche Texte. Das können Geschichten, Dialoge oder andere Textsorten sein, in denen das grammatische Thema der Einheit verwendet wird.
Wie kann man etwas in ÖGS verneinen?
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Etwas verneinen bedeutet:
- Man bezeichnet eine Aussage als falsch.
- Man stimmt einer Sache nicht zu.
- Man lehnt eine Sache ab.
- Man drückt aus, dass etwas nicht vorhanden ist.
Eine Verneinung ist der Gegensatz zu einer Bejahung.
In der ÖGS werden verschiedene sprachliche Mittel verwendet, um etwas zu verneinen.
Dafür werden manuelle Mittel und nicht-manuelle Mittel verwendet.
Zu den manuellen Mitteln gehören:
- Verneinungsgebärden
- Veränderung von Verben
Zu den nicht-manuellen Mitteln gehören:
- Kopfschütteln
- Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen des Oberkörpers
- Bewegungen des Gesichts
Manuelle und nicht-manuelle Mittel werden auch oft kombiniert.
Neue Fachbegriffe
Verneinungsgebärden werden benutzt, um eine Aussage zu verneinen.
In der ÖGS gibt es verschiedene Verneinungsgebärden.
Schau Dir die Beispiele an.
Beispiele
Verneinungsgebärden werden in der Regel von einem Kopfschütteln begleitet.
Verneinungsgebärden können auf verschiedene Art und Weise in einem Satz eingesetzt werden:
- Eine Verneinungsgebärde steht alleine. Das kann der Fall sein, wenn eine verneinende Antwort auf eine Frage gegeben wird.
- Verneinungsgebärden stehen in einem Satz vor oder nach dem Verb.
- Die Verneinungsgebärde steht am Ende eines Satzes. Im ersten Teil des Satzes wird der Kopf oder/und der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt.
Anschließend wird die Verneinungsgebärde ausgeführt. Dabei wird der Kopf oder/und der Oberkörper leicht nach hinten bewegt. - Die Verneinungsgebärde NEIN kann auch am Anfang eines Satzes stehen.
- Die Verneinungsgebärde KEINE kann vor oder nach einem Nomen stehen.
Schau Dir die Beispiele an.
Beispiel für Verneinungsgebärde alleine
Beispiele für Verneinungsgebärde vor und nach dem Prädikat
Beispiel für Verneinungsgebärde am Ende des Satzes
Beispiel für Verneinungsgebärde KEIN vor dem Nomen
Neuer Fachbegriff
Das Kopfschütteln drückt in der ÖGS eine Verneinung aus.
Das Kopfschütteln kann auf verschiedene Art und Weise in einem Satz eingesetzt werden:
- Das Kopfschütteln steht alleine. Das kann der Fall sein, wenn eine verneinende Antwort auf eine Frage gegeben wird.
- Das Kopfschütteln begleitet den gesamten Satz oder einen Teil des Satzes.
- Das Kopfschütteln steht erst am Ende des Satzes. Im ersten Teil des Satzes wird der Kopf oder/und der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt.
Am Ende des Satzes wird der Kopf geschüttelt.
Anschließend wird der Kopf geschüttelt und der Kopf oder/und der Oberkörper leicht nach hinten bewegt.
Schau Dir die Beispiele an.
Beispiel für Kopfschütteln alleine
Beispiele für Kopfschütteln über den gesamten Satz oder einen Teil des Satzes
Beispiel für Kopfschütteln am Ende des Satzes
4.1 Verneinung von Verben mit der Alpha-Bewegung
Eine Verneinung kann auch ausgedrückt werden, indem die Bewegung eines Verbs verändert wird.
In der ÖGS werden viele Gebärden mit der Alpha-Bewegung verneint.
Ein Beispiel: In der Gebärde KÖNNEN wird die Faust nach unten geknickt. Bei einer Verneinung wird das Handgelenk schwungvoll gedreht. Die Gebärde bedeutet dann „etwas nicht können“.
Die Bewegung, die die Verneinung ausdrückt, sieht dem griechischen Buchstaben Alpha α ähnlich. Deshalb wird sie Alpha-Bewegung genannt.
Schau Dir das Beispiel an.
Die Alpha-Bewegung kann allerdings nicht bei allen Verben verwendet werden.
Schau Dir die Liste der Verben an, die zum Beispiel mit einer Alpha-Bewegung verneint werden können.
Beispiele
Verben mit der Alpha-Bewegungen können mit einem Kopfschütteln kombiniert werden.
Es kann auch ein Mundbild hinzugefügt werden. Zu der Gebärde KÖNNEN-NICHT kann das Mundbild kann nicht dazu kombiniert werden.
Schau Dir die Beispiele an.
Beispiele
4.2 Verneinung von Verben durch andere Veränderungen
Um die Gebärden KLAPPEN und PASSEN zu verneinen, wird eine kleine Bewegung in die Gegenrichtung angehängt.
Schau Dir die Beispiele an.
Beispiele
Um die Gebärde INTERESSE-HABEN zu verneinen, wird die Bewegung und die Handform verändert.
Schau Dir das Beispiel an.
Beispiel
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In der ÖGS kann ausgedrückt werden, wie stark eine Verneinung gemeint ist. Eine Verneinung kann betont werden oder auch abgeschwächt werden.
In der ÖGS gibt es dafür verschiedene manuelle und nicht-manuelle Mittel. Diese Mittel können auch miteinander kombiniert werden.
Manuelle Mittel, um eine Verneinung zu betonen oder abzuschwächen:
- Die Bewegung von Verneinungsgebärden kann vergrößert oder verkleinert werden.
- Die Alpha-Bewegung in Verben kann vergrößert oder verkleinert werden.
- Einhändige Verneinungsgebärden wie NEIN werden mit beiden Händen ausgeführt, um die Verneinung zu betonen.
- Die Bewegung in der Verneinungsgebärde wird wiederholt.
Schau Dir die Beispiele an.
Beispiele
Nicht-manuelle Mittel, um eine Verneinung zu betonen:
- Das Kopfschütteln wird verstärkt oder wiederholt.
- Die Augenbrauen werden zusammengezogen.
- Die Lippen werden zusammengepresst oder offengelassen.
- Der Oberkörper wird nach vorne oder nach hinten gebeugt.
Nicht-manuelle Mittel, um eine Verneinung abzuschwächen:
- Der Mund wird geformt wie zu einem Kuss.
Schau Dir die Beispiele an.
Beispiele
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Die verschiedenen Mittel zur Verneinung können an Personen und Situationen angepasst verwendet werden.
Die Verneinungsgebärde NEIN kann zum Beispiel bei einem Gespräch mit fremden Menschen im Geschäft, mit Lehrern und Lehrerinnen in der Schule, mit Freundinnen und Freunden und in der Familie benutzt werden.
Aber es kommt darauf an, wie man die Gebärde ausführt!
Im Gespräch zum Beispiel mit fremden Menschen im Supermarkt oder mit Lehrern und Lehrerinnen ist es unhöflich, wenn man
- die Bewegung in der Gebärde sehr groß macht,
- die Bewegung mehrmals wiederholt,
- der Kopf stark schüttelt und/oder
- für das Mundbild den Mund weit aufreißt.
Das kann anders sein in Gesprächen mit Menschen, die man sehr gut kennt, zum Beispiel in der Familie oder mit Freundinnen und Freunden. Hier kann die Betonung der Gebärde NEIN auch mal stärker sein. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man sich streitet oder wenn man einen Witz machen will.